Die Bereitschaft, sich der Mühe des Schreibens zu unterziehen, hängt davon ab, ob Kinder das Schreiben als wertvoll erleben. Durch Schreiben können sie auf eine neue Art kommunizieren. Sie können sich gedanklich mit sich selbst, mit Sachverhalten oder Geschehnissen auseinandersetzen. Das Schreiben ermöglicht ihnen ein Festhalten von Erlebnissen, Ideen, Gedanken und Informationen und kann befreiend wirken.
Aufsatzunterricht ist Schreibunterricht vom ersten Schultag an.
Wenn Kinder ihre Schultüte malen und ihren Namen daneben schreiben, beginnt ihr Schreibenlernen. Ein motivierender Schreibunterricht sorgt dafür, dass sich die Kinder dabei vom ersten Tag an als kompetent und erfolgreich erleben. Nur so lässt sich eine positive Schreibhaltung aufbauen und erhalten.
Aufsatzunterricht in den Niekao Lernwelten
In den ersten beiden Schuljahren entwickelt das Führen eines Tagebuches- wir nennen es „Ich-Buch“ – eine absolute Eigendynamik. In einer Schulstunde wöchentlich und zu jeder Zeit in der Freiarbeit können die Kinder auf ihrem Niveau alles in das Ich-Buch schreiben und malen, was sie betrifft und bewegt. Das Ich-Buch schenkt Raum für kreatives und gestalterisches Umgehen mit Sprache, es wird zum individuellen Erinnerungsbuch, hält eigene und gemeinsame Erlebnisse im Schulleben fest und macht von Woche zu Woche die Lernfortschritte der Kinder sichtbar.
Texte der Kinder zu Themen des Deutsch- oder Sachunterrichtes lassen sich schnell mit Spiralbindungen und Deckblättern zu Sach- oder Geschichtenbüchern für die Leseecke zusammenfassen. Dadurch werden Schreibtexte zu Lesetexten. Die Kinder sehen sich als ernst genommene Autoren und Autorinnen und erleben soziale Akzeptanz und anerkennende Rückmeldung.
Regelmäßige Vorlesezeiten sensibilisieren die Kinder für die literarische Qualität von Texten. Sie machen sprachliche Muster, Ausdrucksformen und Inhalte verfügbar und können Lust auf eigenes Lesen wecken.
Ab Klasse 3 sollen die Kinder die Fähigkeit entwickeln, ihre Texte bewusst im Zusammenhang von Schreibabsicht, Inhaltsbezug und Verwendung zu verfassen. Texte werden zunehmend adressatengerecht formuliert. Dies geschieht immer weniger spontan, sondern impliziert eine gedankliche Vorbereitung und abschließende Überarbeitung.
Der Übergang vom rein assoziativen zum planvollen Schreiben mit Adressatenbezug fällt vielen Kindern nicht leicht.
Als Einstieg in die Aufsatzerziehung hat sich in meinem dritten Schuljahr ein Konzept bewährt, welches den Ansatz verfolgt, einen Großteil kindlichen Lernens über Adaption zu vollziehen. Neben diesem Konzept finden Sie in dieser Kategorie kleine und große Aufsatzhilfen sowie Arbeitsblattsammlungen zur Erarbeitung lehrplanrelevanter Aufsatzthemen.
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