Auf Basis der Zieldefinition ergab sich eine folgende einfache Matrix.

 

In den Spalten wurde das Leistungsniveau und in den Zeilen die Leistungsbereitschaft abgetragen. Es entstand einfache Matrix mit 6 Untergruppen bzw. Basistypologien.

Matrix einfügen

Die Einordnung entlang der drei „Leistungsniveau“ ist noch recht einfach.

Die Unterscheidung der Leistungsbereitschaft hingegen gestaltete sich weitaus schwieriger. Wir nutzen hierfür folgende Hilfsfragen:

  • Motivation: Verfügt das Kind über eine hohe Eigenmotivation zum Lernen?
  • Stringenz: Verfügt das Kind über eine hohe „Durchhaltekraft“ auch wenn es mal schwieriger wird?
  • Neugier: Ist das Kind aufgeschlossen gegenüber neuen Übungsformen?
  • Kooperation: Verfügt das Kind über Fähigkeiten zur Arbeit in Gruppen?

Kinder mit einer hohen Eigenmotivation, hohen Interesse an neuen Übungsformen aber nur bedingt ausgeprägten Durchhaltevermögen und eingeschränkter Kooperationsbereitschaft wurden tendenziell eher den Typen A/B zugeordnet.

Kinder mit einer stärkeren Stringenz in der Arbeitshaltung (Durchhaltevermögen), grundsätzlicher Bereitschaft zur Zusammenarbeit und nur moderat ausgeprägter Eigenmotivation und Interesse an neuen Übungsformen wurden hingegen den Typen D/E zugeordnet.

Kinder, die tendenziell schnell an ihre Leistungsgrenzen stoßen, doch grundsätzlich bereit sind sich einzubringen, wurden dem Typ C zugeordnet.

Kinder, die ebenfalls schnell an ihre Leistungsgrenze stoßen und darüber hinaus kaum zu motivieren sind, sollten der Gruppe F zugeordnet werden.

Nach 2-3 Durchläufen hat sich diese Vorgehensweise als effektiv erwiesen. Als schwierig in der Typologisierung der Lerngruppe erwies sich die Tatsache, dass man sich mit einzelnen Kindern immer wieder intensiver beschäftigt hat und bei der Einordnung zu „neuen Kriterien“ kam, was natürlich die Gesamtkonzeption der Typologie wieder in Frage stellte. Daraus resultiert unser wichtigster Hinweis für die Umsetzung einer solchen Strategie – bezieht euch bei der Einordnung wirklich nur auf die zentralen Aspekte und begeht „absichtlich“ den Fehler, in einfachen Schubladenkategorien zu denken – ansonsten hat man im Endeffekt wieder 25+ Einzeltypen und produziert 25+ Einzelpläne zur Förderung eines jeden einzelnen Kindes.

In der Theorie ging es um die Frage, ob diese sechs Grundtypologien sich grundsätzlich eignen, die Vielzahl an Individuen zu beschreiben und „mehr oder weniger“ einem Typus zuzuordnen. Für jede Gruppe sollte im Anschluss ein gesonderter „Förderplan“ entwickelt werden. So geht es beim Typus A um Fragen der Förderung des Durchhaltevermögens – trotz nach oben differenzierter Aufgaben. Der Förderung der Partnerarbeit mittels passender Übungsformate und der Einübung von Selbst- und Fremdkontrolle bezüglich der Arbeitsergebnisse.

Beim Typ F hingegen ging es darum, die Freude am Lernen wieder zu erwecken, den Lernfortschritt und persönlichen Lernerfolg in einer langsameren Gruppe zu erfahren, Frustration abzubauen und mit in gegenseitiger Hilfe zumindest die Basisaufgaben der Woche zu bewältigen. Vorab – es ist nicht zur Bildung von sechs Grundtypen gekommen – sondern zu derzeit fünf Grundtypen, die im nächsten Blogbeitrag näher erläutert werden.

Hier ein paar Fragen an Euch mit der Bitte uns einen Kommentar zu senden:

  • Welche Wesensmerkmale für die Hilfsfragen würden euch noch einfallen?
  • Was macht man mit Kindern, die komplett durch das Raster fallen?
  • Um welchen Typ Kind würde es sich dabei handeln?